27.1. -29.1.2025 – von Koh Kood nach Bangkok, Thailand – Karte
Nach Koh Rong verbrachten wir noch ein paar Tage auf Koh Kood. Die Insel ist mindestens genauso schön wie Koh Rong, und wir hatten ein wunderbares kleines Resort auf Stelzen mitten im Mangrovenwald – Schnorcheln, Kanufahren und ein Traumstrand inklusive. Motorroller konnte man unkompliziert für kleines Geld ausleihen, um den Rest der Insel zu erkunden. Einen Tag lang tauchten wir und hatten rundum eine großartige Zeit.
Doch die letzten zwei Tage vor unserem Abflug wollten wir Bangkok erkunden – und wurden angenehm überrascht von der Vielfalt dieser Stadt.
First Night in Bangkok
Wir hatten uns auf unserer Reise vorgenommen, möglichst viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Also fragten wir uns nach dem Bus von Ekkamai zur Khaosan Road durch. Keine 45 Minuten später kam dann die Linie 511. Die Schaffnerin gab uns knapp den Befehl: „Sit down!“ – und los ging es. Vom Bezahlen wollte sie nichts hören. Irgendwann kam von ihr wieder im Befehlston: „You, Khaosan Road, go out here!“ Wir hatten ihr zwar nie gesagt, dass wir dorthin wollten, aber wohin sollten die einzigen Touristen im Bus sonst fahren?
Erst viel später erfuhren wir, dass in den Tagen unseres Aufenthalts aufgrund von Smog-Alarm alle öffentlichen Verkehrsmittel – mit Ausnahme der Boote – kostenlos waren. Diese Gelegenheit nutzten wir natürlich ausgiebig.
Das letzte Stück legten wir zu Fuß zurück, da die Khaosan Road eine Fußgängerzonen-Partymeile ist. Mittlerweile war es 20:30 Uhr, und der Lärmpegel begann bei gefühlten 70 dB, steigerte sich aber zur Mitte der Straße auf 100 dB – ein Düsenjet wäre hier vermutlich lautlos untergegangen. Eine Disco übertönte die nächste, und dazwischen wurden Essen in den seltsamsten Variationen, Textilien und Cannabis in zig Formen verkauft.
Genau im Zentrum dieses lauten Getümmels stand das Khaosan Palace Hotel – unsere Unterkunft. Wir nahmen die Treppe in den vierten Stock, da der Aufzug gerade von Erbrochenem gereinigt wurde. Das war uns dann doch zu viel des Guten.
Schnell fanden wir ein indisches Restaurant abseits der Khaosan Road, danach eine ruhigere Rooftop-Bar in der Nähe, und schließlich ging es ins Bett – bei 65 dB, selbst mit geschlossenen Fenstern. Unser Entschluss stand fest: Morgen ziehen wir um.
Zum Glück hatten wir die guten Oropax Good Night Ohrenstöpsel dabei – und konnten damit erstaunlicherweise schlafen. Zwischen 4 und 8 Uhr morgens war es sogar relativ ruhig, bis plötzlich ein Schlagzeuger wild zu üben schien. Tatsächlich war es eine chinesische Musikgruppe, die anlässlich des Chinesischen Neujahrs eine Performance mit Trommeln und Drachentanz hinlegte. Sah lustig aus – und erklärte den morgendlichen Tumult.
Den Tag verbrachten wir mit der Besichtigung der beeindruckenden Tempelanlage Wat Pho, die man bequem und günstig mit dem Boot über den Chao Phraya erreichen kann, sowie mit Einkaufen und Flanieren rund um die Phra Athit Road. Am Abend stand unser Umzug ins zweite Hotel an.
Second Night in Bangkok
Wer nicht einfach mit dem Taxi fahren möchte, sollte unbedingt die Phanfa-Bridge Water Gate Bootslinie ausprobieren. Für gerade einmal 12 Baht fuhren wir in rasantem Tempo durch die halbe Stadt – vermutlich deutlich schneller als jedes Taxi im notorischen Bangkoker Stau.
Unser ausgewähltes Hotel für die zweite Nacht lag perfekt an der Airport Rail Link-Verbindung für den morgigen Abflug. Leider stellte sich an der Rezeption heraus, dass wir versehentlich für den gleichen Tag – allerdings im Jahr 2026! – gebucht hatten. Heute war natürlich kein Zimmer mehr frei.
Zum Glück half uns die nette Dame an der Rezeption, ein neues, empfehlenswertes Hotel zu finden und erklärte uns, wie wir mit der Skytrain zum Arawana Regency Park Sukhumvit gelangen. Zwei Stunden nach dem Verlassen der Khaosan Road kamen wir also in unserer neuen Unterkunft an – mit Kingsize-Bett (in dem locker sechs Personen Platz gehabt hätten!) und Swimmingpool auf dem Dach.
19:55 Uhr … um 20 Uhr schließt der Pool. Schnell in die Badehose, nach oben und noch eine kurze Erfrischung! Wobei – indirekt inhalierten wir dabei gleich noch einen Joint mit, denn direkt darunter befand sich ein Coffee-Shop, das war nicht zu überriechen.
Unser Hotelwechsel erwies sich als absoluter Glücksgriff. Keine 200 Meter entfernt lag die Otto Bar – bekannt für ihre Hard- und Metal-Rock-Ausrichtung. Wir aßen schnell noch etwas in einem der vielen Restaurants auf dem Weg dorthin und waren noch vor 22 Uhr in der Bar.
Sofort übernahm Regina die Playlist auf dem bereitgestellten Notebook – die Bar füllte sich nach und nach. Als nach gut einer halben Stunde der Laptop-Akku leer war, sprang eine lokale Liveband ein. Zunächst mit üblem Softrock wie House of the Rising Sun – aber sie hörten auf Songwünsche, und schon hatte Regina wieder die Kontrolle über die Playlist!
Die Stimmung wurde immer besser, und die Band war im Metal-Genre deutlich besser aufgehoben als im Softrock. Einziger Wermutstropfen: die vielen Animiermädchen, die sich um die überwiegend männlichen Gäste kümmerten. Aber was soll’s – wir waren als „Mámi“ und „Pápi“ in einer ganz besonderen Rolle und hatten großen Spaß!
Der letzte Tag vor dem Abflug
Eine Deutsche namens Anne, die wir bereits auf Koh Kood kennengelernt hatten und in Bangkok zufällig zweimal wieder trafen, empfahl uns den Lumpini Park als perfekten Ort für die letzten Stunden vor unserem Flug.
Sie erwähnte beiläufig, dass es dort Reptilien gibt – doch wir waren dennoch überrascht, als auf einmal ein 1,5 Meter großer Waran durchs Wasser schwamm und direkt vor unseren Augen an Land ging. Noch mehr staunten wir, als er einen riesigen Karpfen im Maul hatte und sich sichtlich schwer tat, ihn zu fressen. Doch dann kam ein zweiter, 2 Meter großer Waran, und der Kampf um die Beute begann.
Die Hierarchie war schnell geklärt: Der Größere gewinnt. Ein dritter, noch kleinerer Waran, machte sich schleunigst aus dem Staub. Nachdem der Sieger den Karpfen wiedergefunden hatte, verschlang er ihn vor aller Augen in einem einzigen Stück (schaut euch das Video dazu an).
Es sollen wohl über 100 Warane im Lumpini Park leben – aber so ein Spektakel aus nächster Nähe zu beobachten, war sicher ein seltener Glücksfall.
Abschied von Asien
Unsere Reise blieb bis zum letzten Moment ereignisreich und voller Überraschungen – weit über unsere Erwartungen hinaus. Wir waren uns sicher: Das war nicht unser letzter Besuch in Asien.
Der Rückflug verlief unkompliziert – allerdings kamen wir ohne Koffer in Frankfurt an. Der kurze Zwischenstopp in Peking war mit einer Stunde vermutlich zu knapp für die Gepäckkontrolle. Aber auch das hatte sein Gutes: So war die Weiterreise nach Hüttenberg deutlich unbeschwerter.
Fazit: Bangkok war ein lauter, bunter, chaotischer, aber faszinierender Abschluss unserer Reise!