7.11. – 9.11.2024 – Nosy be und Nosy Komba gleich daneben im NW von Madagaskar – Karte

Nationalpark Lokobe

Unsere letzten Tage in Nosy Be nutzten wir, um die faszinierende Flora und Fauna der Region zu erkunden, da unsere Tauchabenteuer bereits hinter uns lagen.

Ein idealer Ort hierfür ist der Nationalpark Lokobe. Vom nördlichen Rand des Parks, in dem kleinen Dorf Ambatozavary, starteten wir unsere Erkundungstour. Mit traditionellen Pirogen paddelten wir ca. 3 km entlang der Küste, bis wir schließlich in einem kleinen Dorf im Park an Land gingen. Dort begaben wir uns auf eine Wanderung durch den dichten Wald. Unser Guide, ein Einheimischer, hatte ein unglaubliches Talent, Tiere und Pflanzen aufzuspüren, die uns sonst verborgen geblieben wären. Chamäleons, Vögel, Schlangen und eine Gruppe Lemuren, die hoch oben in den Bäumen verweilte und sich nur schwer entdecken ließ, machten die Tour unvergesslich. Der Wald war zudem voller Bäume und Sträucher mit heilenden Eigenschaften und tropischen Kulturpflanzen, die von den Dorfbewohnern genutzt werden.

Zum Abschluss wurden wir mit einem köstlichen Mittagessen verwöhnt, zubereitet von einer talentierten Köchin des Dorfes. Es gab Spieße mit Fisch, Krabben, Zebu und Huhn, serviert mit Kartoffeln und Kokosreis sowie einer himmlischen Krabbensauce. Dieses Essen, an einem Ort ohne Strom und Straßen direkt am tropischen Sandstrand, war das Beste, das wir seit unserer Ankunft in Madagaskar genossen hatten.

Nosy Komba

Uns wurde mehrfach ein Besuch auf der Insel Nosy Komba empfohlen – eine Insel ohne Autos oder Straßen, die mit ihrem besonderen Flair bezaubert. Übernachten lohnt sich definitiv.

Dank Serge, dem Besitzer der NatShi Lodge, in der wir wohnten, war ein Aufenthalt schnell organisiert. Sein Freund Antoine bot uns eine Übernachtungsmöglichkeit an, und auch der Transfer war unkompliziert arrangiert. Da wir anschließend direkt zum Flughafen wollten, hinterlegten wir unsere Koffer beim Tourenmanager und machten uns auf den Weg. In Hell-Ville bestiegen wir ein Schnellboot, das nur für uns bereitgestellt war, und erreichten die Insel nach einer halben Stunde. Antoine empfing uns am Strand und führte uns zu seiner etwas höher gelegenen Lodge. Von unserem Zimmer aus hatten wir eine atemberaubende Aussicht und die erfrischende Brise sorgte für wohltuende Abkühlung – ein perfekter Ort zum Verweilen.

Wir besuchten das Museum und tauchten ein in die Traditionen und die Geschichte der Insel, die untrennbar mit der von Madagaskar verbunden ist. Die madagassische Sprache ist stark von arabischen Einflüssen geprägt, ein Zeugnis der jahrhundertelangen Handelsbeziehungen, insbesondere mit dem Jemen. Weitere kulturelle Einflüsse kamen später durch Indonesien und die Kolonialzeit der Franzosen hinzu. Die Franzosen brachten erst die vielen tropischen Nutzpflanzen, wie Vanille, Kakao, Ylang-Ylang und Kaffee mit sowie die Stickkunst der Richelieu-Tücher.

Ein absolutes Highlight war der Lemurenpark am Rande des Dorfes. Mit einem Führer und zwei Bananen in der Hand erlebten wir unvergessliche Begegnungen mit der Tierwelt: Schildkröten, Chamäleons, Boas und natürlich den lebhaften Makis. Der Parkführer lockte sie mit lauten bellenden Rufen an und zeigte ihnen Bananen. Das Prinzip, Makis anzuloggen heißt, „no banana, no friends“ und funktionierte erstaunlich schnell. Diese Lemuren scheuten sich nicht, auf uns zu springen, blieben dabei jedoch friedlich und zutraulich. Der Park ist hinsichtlich Naturschutz so nicht mit dem unberührten Nationalpark Lokobe vergleichbar, aber war für uns als Touristen ein schönes Erlebnis.

Am Abend trafen wir unseren Parkführer wieder und sprachen über die politischen Verhältnisse in Madagaskar und seine persönlichen Ambitionen. Am nächsten Morgen erzählten wir Antoine von dem wissbegierigen jungen Mann, was ihn dazu motivierte, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und mögliche Unterstützungen zu besprechen.

Nach den Erfahrungen vom Vortag („no banana, no friend“) lockten wir „unsere“ Makigruppe direkt vor unserem Zimmer sehr erfolgreich an. Den restlichen Tag verbrachten wir am Strand mit Schnorcheln und chillen unter einem Mangobaum. Schließlich ging es zurück nach Nosy Be, um von dort aus unseren Flug nach Antananarivo anzutreten.

Nationalpark Lokobe auf Nosy Be und Nosy Komba

Regina&Walter


Walter Sinowski


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