3.9. – 8.9.2024, 360 km westlich von Rouen, Normandie: Saint Brieuc in der Nord Bretagne, Frankreich – Karte

Nord Bretagne, die größte Stadt dort ist Saint Brieuc. Hier hatten wir uns für fünf Tage in einer eher ruhigen Wohnung eingenistet – perfekt, um die Umgebung zu erkunden. Schnell merkten wir, dass die Altstadt einiges zu bieten hat: mittelalterliche Fachwerkhäuser, lebendige Graffitis, gemütliche Kneipen und ein bunter Markt samstags am Place du Martray. Besonders abends wird die Stadt richtig lebendig, mit vielen jungen Leuten in den Kneipen und der Fußgängerzone. Die Kombination aus Geschichte und moderner Kunst, dazu die Nähe zum Meer, macht Saint-Brieuc zu einem charmanten, überraschend vielseitigen Städtchen.

Mit den Fahrrad entlang der Küste – keine gute Idee

Unser erster Ausflug führte uns mit dem Fahrrad zum Plage de Rosaires. Schnell die Route in Komoot eingegeben – die App meinte, das wäre „easy peasy“. Tja, ein klassischer Fall von Fehleinschätzung! Denn die bretonische Küste hat natürlich mehr zu bieten als nur Strand und Meer: Klippen, schroffe Felsen und jede Menge steiler Straßen, die uns auf Trab hielten.

Statt einer gemütlichen Fahrradtour erwartete uns eine Berg-und-Tal-Fahrt der Extraklasse. Ein Drittel der Strecke haben wir dann auch lieber geschoben, weil unsere einfachen Räder bei den Anstiegen kapitulierten. Aber irgendwie haben wir es geschafft und sind, völlig erschöpft, am Strand angekommen. Gerade als wir uns mit einem guten Buch gemütlich gemacht hatten, drehte das Wetter auf „Bretagne-Modus“ und es begann, wie aus Eimern zu schütten.

Doch zum Glück gibt es immer eine Lösung: Eine freundliche Dame vor Ort riet uns, schnell zur Crêperie zu gehen, bevor sie schließt. Und was soll ich sagen – der scheinbar missglückte Tag verwandelte sich in ein echtes Highlight. Die besten Galettes, die wir je gegessen haben, dazu eine Flasche Cidre Brut, stilecht serviert in diesen urigen Cidre-Tassen.

Langsam verstehen wir, was die Bretagne so besonders macht.

Paimpol und der Totentanz

Die Gegend um Paimpol soll besonders reizvoll sein, also machten wir uns auf den Weg – schließlich kann man sich ja auch während der Fahrt noch schlau machen. Regina entdeckt im Reiseführer die Chapelle de Kermaria an Iskuit in Plouha, bekannt für ihr berühmtes Totentanz-Fresko (danse macabre). Glück muss man haben: Die Kirche ist offen, und ein Historiker erzählt gerade etwas über die Fresken. Nach 15 Minuten war der Zauber vorbei – nur gut, dass wir nicht zu spät kamen! Bei uns scheint es oft so zu sein, dass wir direkt in die schönsten Erlebnisse stolpern, als würden sie nur auf uns warten.

ChatGPT verrät uns dann auch gleich noch einen weiteren Tipp: die autofreie Île de Bréhat, die wir wenig später per Fähre erreichen. Diese wunderschöne Insel mit ihren Wander- und Fahrradwegen, gemütlichen Cafés und blühenden Gärten wirkt, als sei sie ein einziger englischer Garten – eine wahre Augenweide!

Den Abend krönten wir mit einem opulenten Fischessen im Bistrot du Marin. Frische Muscheln, direkt von den nahegelegenen Muschelpfählen geerntet, und wohl die besten Fish & Chips außerhalb Englands – ein echtes Festmahl! Pünktlich um 18:45 Uhr standen wir vor einem leeren Restaurant, nur um erstmal eine Reservierung für 19 Uhr samt Name und Telefonnummer abzugeben… Zu unserem Erstaunen war das Lokal dann eine halbe Stunde später bis auf den letzten Platz gefüllt – offenbar weiß hier wirklich jeder, wie gut man essen kann!

Nord Bretagne – rund um Saint Brieuc

Regina&Walter


Walter Sinowski


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2 Gedanken zu „Nord Bretagne – rund um Saint Brieuc

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